Hi Joachim,
um ein wenig ein Gefühl dafür zu bekommen, was auch das Ladenetz hergibt, kann ich dir "A better Route Planer" sehr empfehlen.
Falls du es noch nicht kennst.
Dort kannst du etwas mit der Fahrgeschwindigkeit als auch mit der Anzahl der Ladestops spielen und eine längere Strecke "simulieren".
Finde ich ganz gut um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie oft man laden muss.
Das Tool ist sehr umfangreich, euch schon in der kostenlosen Variante.
Ich selbst hab leider noch keine Erfahrungen über 300km Sammeln können mit dem E-Auto.
Auf dem Weg nach Frankreich hab ich wie folgt gemacht:
Auf 100 Prozent geladen. Dann losgefahren, meist so 110 Tempomat auf der Autobahn. Ladeplanung durch Google gemacht, aber während der Fahrt nochmal geschaut, ob irgendwo mir bekannte Schnelllader sind (Ionity, EnBW, Fastnet), da ich immer weiter kam als Google meinte und ich nicht irgendwo an langsamenen Ladesäulen hängen wollte.
Als wir dann aber z.B. mal auf Klo mussten hab ich geschaut, ob ein Rastplatz mit Ladesäule kommt (erkennt man ja auch an der Beschilderung) und hab gesagt: Wenn da was ist und das frei ist dann laden wir während wir auf Klo sind und ggf. auch Kaffee trinken. Das kann dann auch mit 56 Prozent sein, egal. Geladen hab ich dann meist so bis 80-85 Prozent. Also bei 80 Prozent nochmal auf Klo, Kaffee ausgetrunken und zum Auto.
Außerdem hab ich über die EnBW App gecheckt, wo überall Schnellladesäulen an der Strecke sind, damit ich nicht in einer Ladwüste lande (war aber letztlich unbegründet die Sorge, da es auch in Frankreich überall Ladesäulen gab, allerdings teilweise von Total Energy wo es echt nur mit Mobilize geklappt hat, andere Ladekarten wurden nicht akzeptiert, hatte Shell und EnBW dabei).
Dann hab ich kurz vor dem Ziel nochmal auf so 85 Prozent geladen, damit ich nicht mit zu leerem Akku ankomme und mich direkt ums Laden kümmern muss (auch hier unbegründet, da es im Ort genug freie Lader in 10min. Fußweg von der FeWo gab, aber das ist ja nicht immer so).
Die Standardstrategie ist bis 10% SoC runter fahren und dann wieder auf 80% Laden und weiter fahren.
Die "Wohlfühlgeschwindigkeit" beim Megane liegt zwischen 120 und 130km/h, da hast du den besten Kompromiss aus Geschwindigkeit und Verbrauch.
Schlägt denn Google "durch Zufall" auch mal HPC Lader vor oder wie bei mir fast immer 50kW? Solange es da keinem Filter gibt oder man eigenen Ladestopps angeben kann, ist das System für mich nutzlos. Für regelmäßig längere Strecken würde ich da in der Tat auf ABRP ausweichen...
Um möglichst schnell anzukommen, würde ich folgendes empfehlen:
1. Vor der Langstrecke das Auto auf 100% laden
2. Im Navi schauen, bis zu welcher Schnell-Ladesäule mit 130KW Ladeleistung du mit 5%-10% Restreichweite kommst. Dies wird deine erste Ladepause.
3. Hier lädst du nicht auf 80% (oder gar 100%), sondern nur so viel, dass du deinen nächsten Ladepunkt mit 5%-10% Restreichweite erreichst.
Dabei gilt: mehrere kurze Ladepausen sind deutlich schneller als wenige lange, da die Ladeleistung im unteren Bereich deutlich höher ist.
Leider macht das integrierte Navi genau die gegenteilige Planung und plant möglichst wenige und dafür sehr lange Ladepausen.
Die App "A better Route Planner" ist also trotz der in der Presse viel gelobten integrierten Ladeplanung beim Megane absolut sinnvoll für die Langstrecke.
Da schließe ich mich an, gerade für die Planung Zuhause oder um ein Gefühl dafür zu bekommen ist ABRP super!
Noch eine Rechnung:
Für 200 km mit 140 km/h benötigst Du ca. 1:24 h
für 200 km mit 115 km/h benötigst Du ca. 1:42 h - also rund 20 min mehr.
Wenn Du bei geringerer Geschwindigkeit durch geringeren Verbrauch letztlich einen Ladestopp sparst, kommst Du so ziemlich 0 auf 0 raus.
Allerdings haben die McBurgerFryedNuggets weniger Freude an Dir 
...
Allerdings haben die McBurgerFryedNuggets weniger Freude an Dir
Nicht zu vergessen die weitere Verbrauchsoptimierung durch geringeres Gewicht 
Wenn ABRP die Planung übernimmt ... Ist dann die Vorkonditionierung auch dabei? WIe April in einem anderen Thread schrieb :
ZitatAlles anzeigenBis 10% SoC wird noch vorkonditioniert, darunter nicht mehr. Auch da muss ich sagen super gemacht Renault. Das ist sehr praxisorientiert.
Bei Kia kann man zwar inzwischen die Vorkonditionierung manuell starten, aber unter 20% geht es nicht mehr. Das ist bei einer üblichen Langstreckenstrategie, bei der bis auf 10% runter gefahren wird bevor man an die Ladesäule fährt, ziemlich dämlich.
Zusammenfassend kann man also sagen, der Megane konditioniert den Akku vor, wenn:
- im internen Navi eine Schnellladesäule angefahren wird und
- Die Entfernung zu dieser Ladesäule unter 50km liegt und
- SoC 10% und mehr beträgt
Vorausgesetzt man hat ABRP auf dem System und nicht auf PC, Handy und so.
